Wenn der Aufbruch stockt – Gedanken an einem Regentag

Heute ist ein grauer Regentag und genau so fühlt es sich auch in mir an.
Nicht jeden Tag ist Aufbruch, Energie, Sichtbarkeit.
Manchmal ist es Frust. Zweifel. Müdigkeit.

Und weil ich als Psychologin und Coach weiß, dass Schreiben helfen kann, tue ich das heute.
Und schaue mir die Situation genauer an, mit einem psychologischen Blick und einer Portion Selbstmitgefühl.

1. Zielklarheit tut gut, auch wenn sie schwerfällt

Laut der Zielsetzungstheorie von Locke & Latham wirken spezifische, klare Ziele motivierender als vage oder widersprüchliche. Klingt logisch und ist doch schwer, wenn man (wie ich) viele spannende Zielgruppen im Kopf hat. Ich finde sie alle interessant.
Aber: Ich darf mich entscheiden. Ich muss mich entscheiden.

Oder, wie mein Sohn, Digital Nomade und Sales Profi, sagen würde:
„Du musst nischiger werden.“

Gar nicht so leicht für jemanden mit viel Erfahrung, einem ausgeprägten „Learner“-Profil und einer ungebremsten Neugier.

2. Inspiration braucht Dialog

Was mir fehlt? Feedback.
Als ich Interviews geführt und viele Gespräche über Encore Careers geführt habe, war das hochgradig inspirierend. Momentan bin ich wieder stark in meinem Coaching-Alltag eingebunden, plus Vater, Treppenlift, Pflegeorganisation … die Gespräche mit Gleichgesinnten sind zu kurz gekommen.

Das merke ich. Das fehlt mir. Das ändere ich.

3. Selbstwirksamkeit stärken: Ich kann das!

Albert Bandura nannte sie „Self Efficacy“, ein sperriges, aber wichtiges Konzept:
Bin ich überzeugt, dass ich selbst etwas bewirken kann?

Die Antwort darauf liegt in früheren Erfahrungen. Also erinnere ich mich bewusst:
Ich habe zweimal ein Business aufgebaut, eines verkauft, eines seit über 20 Jahren erfolgreich geführt.
Ich habe tolle Kunden, kluge Coachees, starke Texte veröffentlicht. Gerade wieder einen zu meinem
Encore-Thema. Das ist nichts Geringes. Und das ist da.

4. Einsamkeit im Umbruch

Was ich oft in Interviews gehört habe, erlebe ich jetzt selbst:
Die Phase des beruflichen Umbruchs fühlt sich manchmal einsam an.
Man möchte sich vernetzen, austauschen, engagieren … Aber wo und mit wem?

Ich bin auf der Suche nach einer echten Community für dieses Thema.
Gerne auch im Ehrenamt. Falls du einen Tipp hast, freue ich mich über jede Empfehlung.

Fazit?

Mal bin ich euphorisch. Dann wieder energielos.
Ich frage mich: Warum das alles? Warum nicht einfach weitermachen wie bisher?
Aber ich weiß die Antwort längst:
Weil das Leben endlich ist. Und ich noch etwas bewegen will.

Der Regen hat übrigens aufgehört.
Und ab und zu blitzt sogar die Sonne durch.

Encore Career – 5 Dinge, die mir (wieder) klar geworden sind

1. Fokussiere dich. Vielfalt ist toll, aber Klarheit hilft.
2. Hol dir regelmäßig Feedback und Inspiration.
3. Erinnere dich an frühere Erfolge. Das stärkt deine Selbstwirksamkeit.
4. Akzeptiere: Es braucht Durchhaltevermögen.
5. Such dir Verbündete. Vernetzung tut gut.